
Mittelstandsstudien
Archiv vorangegangener Studien
Mittelstand im Mittelpunkt: Eine Studie mit Tradition
Die Mittelstandsstudie widmet sich der wirtschaftlichen Lage des Mittelstandes. Seit inzwischen 1995 wird die Mittelstandsstudie durchgeführt und publiziert. Über die Jahre ist ein einzigartiger Datensatz entstanden, da die Umfrage in sich über den gesamten Zeitraum identisch und vergleichbar geblieben ist.
Neben der VR Mittelstandsumfrage der DZ BANK zur wirtschaftlichen lage der Unternehmen enthält die Mittelstandsstudie auch die VR Bilanzanalyse des Bundesverbandes der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). Seit 2013 wird die Mittelstandsstudie gemeinsam mit dem BVR herausgegeben.
Bezug älterer Studien bis 1995
Hier finden Sie weitere Studien der vorangegangenen Jahre. Sofern Sie an älteren als den dargestellten Studien interessiert sind, sprechen Sie uns gern an!
In der Vergangenheit hat sich der inlandsorientierte Mittelstand robust und nur wenig abhängig von konjunkturellen Schwankungen gezeigt. Selbst die Finanzmarktkrise konnte ihm nicht allzu viel anhaben, da die Inlandsnachfrage relativ solide blieb. In der Corona-Krise brach die Nachfrage auf dem Heimatmarkt jedoch ein. Wie die Ergebnisse unserer aktuellen Mittelstandsumfrage zeigen, traf dies den Mittelstand stark: Die aktuelle Geschäftslage verschlechtert sich nach dem Shutdown drastisch und fällt noch unter ihr Niveau zur Zeit der Finanzmarktkrise. Relativ wenig betroffen sind nur die Mittelständler im Baugewerbe.
Die schwächere Konjunktur in Deutschland und weltweit ist nun auch im Mittelstand angekommen. Zwar bewerten nach wie vor mehr als 80 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“ oder „sehr gut“, während nur knapp 19 Prozent sie negativ einschätzen. Allerdings sind die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr regelrecht eingebrochen. Nur in der Hochphase der Finanzmarktkrise im Frühjahr 2009 fiel das Niveau der Geschäftsaussichten noch schlechter aus.
Obwohl das Auslandsengagement der mittelständischen Unternehmen in Deutschland zuletzt kontinuierlich nachgelassen hat, sind immer noch mehr als die Hälfte der befragten Mittelständler auch jenseits der deutschen Grenzen aktiv. Dementsprechend können sich die Unternehmen nicht komplett von den Weltmärkten abschotten und bekommen direkt oder indirekt über ihre Geschäftspartner eine Abkühlung im Welthandel zu spüren. Dies gilt ebenso für die negativen Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den Vereinigten Staaten und China wie für die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf den Brexit.
Auch der deutsche Mittelstand kann sich der Abkühlung von globaler Konjunktur und Welthandel nicht ganz entziehen. Fast 70 Prozent der befragten Unternehmen erwarten etwa Auswirkungen des Brexits auf ihr Unternehmen. Dementsprechend hat sich die Stimmung der Mittelständler gegenüber unserer Herbstumfrage 2018 nochmals leicht verschlechtert. Bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage gab es sogar den zweiten Rückgang in Folge.
Allerdings rechnen die mittelständischen Unternehmen nicht mit einer länger anhaltenden Schwächephase. Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate fallen bereits wieder optimistischer aus. Hierfür sorgt vor allem die stabile Binnennachfrage, die sich in Deutschland angesichts anhaltend niedriger Zinsen und eines stabilen Arbeitsmarktes sehr robust entwickelt.
Trotz einer Stimmungseintrübung zeigt sich der Mittelstand in diesem Herbst weiter in guter Verfassung. So bewerten 89 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage weiterhin als „gut“ oder „sehr gut“. Auch die Eigenkapitalquote der Unternehmen hat sich gegenüber unserer Frühjahrsstudie nochmals auf 28,1 Prozent verbessert. Allerdings gaben die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate deutlich nach. Internationale Risiken wie der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie der bevorstehende Brexit haben sich hier genauso bemerkbar gemacht wie das Thema Fachkräftemangel, das immer mehr mittelständische Unternehmen belastet.
Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist nach wie vor sehr gut. In der Frühjahrsausgabe unserer VR Mittelstandsumfrage erzielt die Geschäftslage bereits zum dritten Mal hintereinander ein Rekordhoch: Beeindruckende 92 Prozent der mittelständischen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage derzeit als „gut“ oder „sehr gut“. Gegenüber Herbst stieg auch der Saldo der Geschäftserwartungen leicht von 27,3 Punkten auf 32,5 Punkte. Die inlandsorientierten Mittelständler blicken damit mehrheitlich optimistisch in die Zukunft und lassen sich von etwaigen geo- und handelspolitischen Risiken kaum beeindrucken. Allenfalls der Fachkräftemangel und die Bürokratie bereiten den Mittelständlern derzeit größere Sorgen.
Der deutsche Mittelstand zeigt sich weiter von seiner besten Seite: Die Geschäftslage der kleinen und mittleren Unternehmen erreicht in diesem Herbst ein neues Allzeithoch. Auch wenn sich die Geschäftserwartungen, im Frühjahr noch auf einem Drei-Jahres-Hoch, wieder etwas eintrüben, legen die mittelständischen Unternehmen nach wie vor große Zuversicht an den Tag. So wollen sie weiter kräftig investieren und zusätzliches Personal einstellen. Das Auslandsengagement entwickelt sich auf hohem Niveau stabil, wobei Europa nach wie vor die wichtigste strategische Zielregion ist. Zunehmend Sorge bereitet allerdings der sich weiter verschärfende Fachkräftemangel.
Der Brexit, die wenig außenhandelsfreundliche Politik der neuen Regierung in den Vereinigten Staaten oder die immer noch andauernde Schwäche vieler Schwellenländer können den mittelständischen Unternehmen die gute Laune nicht vermiesen. Seit dem Start unserer Umfrage vor 22 Jahren haben die mittelständischen Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage so gut wie nie zuvor bewertet. Auch der Blick in die nähere Zukunft hat sich im Vergleich zum Herbst vergangenen Jahres deutlich aufgehellt. So optimistisch präsentierte sich der deutsche Mittelstand seit immerhin drei Jahren nicht mehr.
Die Stimmung der mittelständischen Unternehmen hat sich gegenüber dem Frühjahr 2016 erneut verbessert. Zu dieser Entwicklung haben die weiterhin guten Rahmenbedingungen entscheidend beigetragen. Die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Niedrigzinsen beflügeln Wohnungsbau und privaten Konsum. Davon profitieren die mittelständischen Unternehmen in Deutschland, die tendenziell eher inlandsorientiert sind, mehr als die Großkonzerne. Die niedrigen Zinsen haben aber nicht nur Vorteile für die Unternehmen. Ähnlich wie bei den privaten Haushalten sorgt sich mittlerweile eine steigende Zahl von Mittelständlern um die Verzinsung ihrer Geldanlagen. Auch der Fachkräftemangel bereitet dem deutschen Mittelstand immer stärkere Sorgen. Inzwischen wird er von den mittelständischen Unternehmen sogar als das bedeutendste aktuelle Problem identifiziert.
Dennoch ist der deutsche Mittelstand weiterhin gut aufgestellt. Die Eigenkapitalquote ist 2015 erneut gestiegen, und die Bilanzqualität der Mittelständler bleibt hoch. Die Unternehmen blicken weiterhin mit großer Mehrheit optimistisch ins nächste Jahr, das ähnlich erfolgreich ausfallen dürfte wie das Jahr 2016. Aber lesen Sie selbst die Ergebnisse unseres fünften gemeinsamen Mittelstandsberichts von DZ BANK und BVR, der einmal mehr die Bedeutung des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft unterstreicht.
Der deutsche Mittelstand präsentiert sich im Frühjahr 2016 in guter Stimmung. Die Bereitschaft zu investieren ist sogar so hoch wie nie zuvor. Mehr als vier Fünftel der Mittelständler planen in den nächsten sechs Monaten in ihr Unternehmen zu investieren. Die Stimmungsverbesserung der vergangenen Monate ist insbesondere auf deutlich gestiegene Geschäftserwartungen zurückzuführen. Aber auch die Einschätzung der aktuellen Lage hat sich gegenüber dem Ergebnis unserer Herbstumfrage etwas verbessert. Der Mittelstand in Deutschland ist dementsprechend weiter sehr zufrieden mit seiner Geschäftssituation. Allerdings gibt es nicht nur positive Ergebnisse. So befürchtet eine große Mehrheit der mittelständischen Unternehmen mögliche negative Auswirkungen bei einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Lediglich 28 Prozent der Befragten gaben an, von diesem Problem nicht betroffen zu sein.
Die mittelständischen Unternehmen bleiben auch nicht von der Schwäche der Schwellenländer verschont, was sich in einem gegenüber dem Ergebnis vom vergangenen Herbst nochmals deutlich gesunkenen Auslandsengagement ausdrückt. Darüber hinaus wird der Facharbeitermangel als immer stärkeres Problem gesehen, das mittlerweile auch für steigende Lohnkosten sorgt. Diese Aspekte haben dem Mittelstand aber nicht die Stimmung vermiesen können. Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland profitieren von ihrer nach wie vor starken Orientierung auf den Heimatmarkt, der sich auch in diesem und im nächsten Jahr solide entwickeln dürfte.

Claudia Gerwien
Zentralbereich Firmenkundengeschäft
claudia.gerwien@dzbank.de 040 35900 - 168Ihre Ansprechpartnerin zum Thema Mittelstandsstudie der DZ BANK.