Mittelstandsstudie
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Mittelstandsumfrage Herbst 2025: Mittelstand bewertet aktuelle Geschäftslage besser, Geschäftserwartungen sind aber deutlich schlechter als im Frühjahr 2025

Die mittelständischen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage das erste Mal seit dem Frühjahr 2023 wieder etwas besser als ein halbes Jahr zuvor. Damit steigt die Bewertung der eigenen Geschäftslage nach vier Rückgängen in Folge. Allerdings blieb der Anstieg nur sehr gering und das aktuelle Niveau liegt weiterhin deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts unserer mittlerweile bereits seit 30 Jahren bestehenden Zeitreihe. Im Gegensatz zur Bewertung der aktuellen Lage schätzten die mittelständischen Unternehmen ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate merklich schlechter ein als noch in diesem Frühjahr. Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Erwartungen sank von 14 Punkten auf nur noch 6 Punkte. Damit geht aber weiterhin eine leichte Mehrheit der befragten Mittelständler von einer Verbesserung ihrer zukünftigen Geschäftslage aus.
 

Das sind die Ergebnisse der Herbst-Ausgabe der gemeinsamen Mittelstandsstudie von DZ BANK und des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Sie basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.000 mittelständischen Unternehmen und beinhaltet zudem die VR-Bilanzanalyse.

Geschäftserwartungen
Geschäftserwartungen

Lagebewertung steigt in allen Größenklassen, aber nicht in allen Branchen

An der aktuellen Entwicklung der Geschäftslage besonders bemerkenswert ist, dass zwar die Mittelständler in allen Unternehmensgrößenklassen ihre derzeitige Lage besser als noch vor sechs Monaten bewerten. Dies gilt allerdings keineswegs für alle hier betrachteten Branchen. Auf Branchenebene zeigt sich sogar eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Während sich etwa die Einschätzung der Geschäftslage bei den Mittelständlern in der Chemie- und Pharmaindustrie sehr deutlich gegenüber unserer Frühjahrsumfrage verbessert hat, ist bei den mittelständischen Agrar- und Handelsunternehmen das Gegenteil der Fall. Die Schlusslichter bei der Geschäftslage bilden aktuell der Metall-, Automobil- und Maschinenbau sowie der Handel. Während in den meisten Branchen die Unternehmen überwiegen, die ihre Geschäftslage als „gut“ oder „sehr gut“ einschätzen, halten sich bei den Mittelständlern in den beiden oben angeführten Branchen positive und negative Bewertungen nur nahezu die Waage. Deutlich besser fällt die Geschäftslage aktuell bei den besonders stark inlandsorientierten mittelständischen Unternehmen im Dienstleistungsgewerbe und im Baugewerbe aus.

Erwartungen gaben spürbar nach

Im Gegensatz zur Bewertung der aktuellen Lage schätzten die mittelständischen Unternehmen ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate merklich schlechter ein als noch in diesem Frühjahr. Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Erwartungen sank von 14 Punkten auf nur noch 6 Punkte. Damit geht aber weiterhin eine leichte Mehrheit der befragten Mittelständler von einer Verbesserung ihrer zukünftigen Geschäftslage aus. Während vor sechs Monaten noch 30 Prozent der Befragten optimistisch auf die nächsten sechs Monate geblickt haben, waren es aktuell „nur“ noch 26%. Gleichzeitig stieg der Anteil der Mittelständler mit einem pessimistischen Blick auf die nähere Zukunft von 16% auf 20%. 

Während die Entwicklung der Geschäftserwartungen im Mittelstand in den verschiedenen hier betrachteten Größenklassen uneinheitlich ausfiel, gaben die Erwartungen in allen Branchen nach, wenn auch in manchen Sektoren nur sehr leicht. Mehrheitlich pessimistisch gestimmt hinsichtlich ihrer Geschäftsentwicklung des nächsten halben Jahres sind die Mittelständler im Agrarsektor, im Ernährungsgewerbe und im Baugewerbe.

Einschätzung Geschäftslage
Einschätzung Geschäftslage

Investitionsbereitschaft so schwach wie zuletzt 2009

Nur noch 62,8% der mittelständischen Unternehmen planen, im nächsten halben Jahr in ihr Unternehmen zu investieren. Dies ist das schlechteste Ergebnis seit dem Herbst 2009, also seit der Zeit der Finanzkrise. Die Investitionsbereitschaft im Mittelstand fällt schon seit einigen Jahren recht schwach aus. Seit unserer Herbstumfrage 2022 hatte sie sich auf ein Niveau von 66 bis 68% der Befragten eingependelt. Schon dieses Niveau lag deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts von knapp 73%. Der aktuelle Wert unterbietet den Durchschnitt mit 10 Prozentpunkten aber nochmals wesentlich stärker.


Angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche und der weiterhin nur sehr schwach ausgelasteten Kapazitäten in der Industrie sollte die Investitionszurückhaltung der mittelständischen Unternehmen keine Überraschung darstellen. Immerhin befindet sich gesamtwirtschaftlich betrachtet das Investitionsvolumen aktuell fast 10% unterhalb seines Niveaus vor der Pandemie. Das Bruttoinlandsprodukt konnte zwar seither auch nicht zulegen. Es erreicht aktuell aber zumindest das damalige Niveau. Ein kleiner Lichtblick für die Zukunft könnten die vom Bund aufgelegten Fiskalpakete für die Infrastruktur und die Verteidigung darstellen. Zudem sollte die Kapazitätsauslastung ihre Talsohle langsam durchschritten haben. Angesichts des weiterhin sehr niedrigen Niveaus ist es hier aber noch zu früh für eine Entwarnung.

Das Bild stellt verschiedene Aspekte der Investitionsentwicklung im Inland dar:

1. **Linke Grafik**
  - Zeigt Unterschiede zwischen der gesamtwirtschaftlichen Investitionsentwicklung und den Investitionen im Baugewerbe, speziell Bau im Inland.
  - Die zwei Linien stellen die Investitionsentwicklung im Inland und die gesamtwirtschaftliche Investitionsentwicklung dar.
  - Zeitspanne: Quartal 4/2011 bis Quartal 2/2023.
  - Referenz: 1. Hälfte des Berichtsjahres als Ausgangswert.

2. **Rechte Grafik**
  - Veranschaulicht die Kapazitätsauslastung im Inland für das Jahr 2023 und davor.
  - Orange Balken zeigen die Kapazitätsauslastung im Verlauf der Monate bis Ende September 2023 mit einem niedrigeren Niveau als Q4/2023.
  - Blaue Linie zeigt den langfristigen Durchschnitt.

3. **Quellenangaben**
  - Beide Grafiken beziehen sich auf Daten des Instituts ES-MAK.
  - Umfragefrage: "Welche der oben stehenden Zahlen beziehen sich auf inländische Investitionen?"

Zusammengefasst gibt die Abbildung einen Einblick in die Investitionsflora im Inland und deren Entwicklung über Zeit, veranschaulicht derzeitige Kapazitätsauslastungen sowie deren Vergleich zu langfristigen Entwicklungen. Es deutet darauf hin, dass sowohl die Bauinvestitionen als auch die gesamtwirtschaftlichen Investitionen wichtig für Wirtschaftswachstum und Kapazitätsnutzung sind.
Das Bild stellt verschiedene Aspekte der Investitionsentwicklung im Inland dar:

1. **Linke Grafik**
  - Zeigt Unterschiede zwischen der gesamtwirtschaftlichen Investitionsentwicklung und den Investitionen im Baugewerbe, speziell Bau im Inland.
  - Die zwei Linien stellen die Investitionsentwicklung im Inland und die gesamtwirtschaftliche Investitionsentwicklung dar.
  - Zeitspanne: Quartal 4/2011 bis Quartal 2/2023.
  - Referenz: 1. Hälfte des Berichtsjahres als Ausgangswert.

2. **Rechte Grafik**
  - Veranschaulicht die Kapazitätsauslastung im Inland für das Jahr 2023 und davor.
  - Orange Balken zeigen die Kapazitätsauslastung im Verlauf der Monate bis Ende September 2023 mit einem niedrigeren Niveau als Q4/2023.
  - Blaue Linie zeigt den langfristigen Durchschnitt.

3. **Quellenangaben**
  - Beide Grafiken beziehen sich auf Daten des Instituts ES-MAK.
  - Umfragefrage: "Welche der oben stehenden Zahlen beziehen sich auf inländische Investitionen?"

Zusammengefasst gibt die Abbildung einen Einblick in die Investitionsflora im Inland und deren Entwicklung über Zeit, veranschaulicht derzeitige Kapazitätsauslastungen sowie deren Vergleich zu langfristigen Entwicklungen. Es deutet darauf hin, dass sowohl die Bauinvestitionen als auch die gesamtwirtschaftlichen Investitionen wichtig für Wirtschaftswachstum und Kapazitätsnutzung sind.

Auslandsengagement legt merklich zu

Das Auslandsengagement der mittelständischen Unternehmen hat in diesem Herbst merklich zugelegt. Nach nur 47% in diesem Frühjahr gaben nun knapp 52% der befragten Mittelständler an, im Ausland engagiert zu sein, z.B. über Export, Import, Joint Ventures, Produktion, Kooperationen oder ähnliches. Damit erreicht das mittelständische Auslandsengagement sogar nahezu seinen langjährigen Mittelwert von 52,1%. Zudem spiegelt das aktuelle Ergebnis die höchste Auslandsaktivität seit dem Herbst 2019 wider, also seit vor der Pandemie. Eine wichtige Ursache für den aktuell wieder spürbar verstärkten Auslands-Drang der deutschen Mittelständler dürfte die anhaltend schwache Konjunktur auf ihrem Heimatmarkt sein. 

Das Bild stellt ein Balkendiagramm dar, das den prozentualen Anteil der Befragten zeigt, die geschäftlich im Ausland engagiert sind, im Vergleich zu verschiedenen Zeitpunkten von Frühling 2011 bis Herbst 2021. 

### Details:

1. **Darstellung:**
   - **Achsen:**
     - **Y-Achse:** Prozent der Befragten
     - **X-Achse:** unterschiedliche Zeitpunkte (Frühjahr/Herbst vom Jahr 2011 bis 2021)
   - **Balkenfarben:**
     - **Blau:** Frühjahr
     - **Orange:** Herbst

2. **Tendenzen:**
   - Eine allgemeine Tendenz zur Zunahme von Auslandaktivitäten im Mittelstand ist zu beobachten.
   - Einen detaillierten Überblick bietet die Q-Zahl des jeweiligen Erhebungsjahrs.

3. **Hauptakteure:**
   - Bereiche wie Export, Kooperationen, und Produktion in internationalen Märkten scheinen im Fokus zu stehen.

4. **Quelle:**
   - VW Mittelstandsumfrage
   - Hierbei handelt es sich um prozentuale Angaben zur Geschäftstätigkeit im internationalen Bereich.

Dieses Diagramm dient der Visualisierung von Trends und der Analyse der internationalen Geschäftstätigkeiten des Mittelstands im jeweiligen Jahr. Es illustriert Veränderungen in der Auslandaktivität über die analysierten Zeiträume. 

Das Diagramm kann von Geschäftsführern, Analysten oder Wirtschaftsförderern verwendet werden, um Entscheidungen bezüglich internationaler Expansionen zu treffen.
Das Bild stellt ein Balkendiagramm dar, das den prozentualen Anteil der Befragten zeigt, die geschäftlich im Ausland engagiert sind, im Vergleich zu verschiedenen Zeitpunkten von Frühling 2011 bis Herbst 2021. 

### Details:

1. **Darstellung:**
   - **Achsen:**
     - **Y-Achse:** Prozent der Befragten
     - **X-Achse:** unterschiedliche Zeitpunkte (Frühjahr/Herbst vom Jahr 2011 bis 2021)
   - **Balkenfarben:**
     - **Blau:** Frühjahr
     - **Orange:** Herbst

2. **Tendenzen:**
   - Eine allgemeine Tendenz zur Zunahme von Auslandaktivitäten im Mittelstand ist zu beobachten.
   - Einen detaillierten Überblick bietet die Q-Zahl des jeweiligen Erhebungsjahrs.

3. **Hauptakteure:**
   - Bereiche wie Export, Kooperationen, und Produktion in internationalen Märkten scheinen im Fokus zu stehen.

4. **Quelle:**
   - VW Mittelstandsumfrage
   - Hierbei handelt es sich um prozentuale Angaben zur Geschäftstätigkeit im internationalen Bereich.

Dieses Diagramm dient der Visualisierung von Trends und der Analyse der internationalen Geschäftstätigkeiten des Mittelstands im jeweiligen Jahr. Es illustriert Veränderungen in der Auslandaktivität über die analysierten Zeiträume. 

Das Diagramm kann von Geschäftsführern, Analysten oder Wirtschaftsförderern verwendet werden, um Entscheidungen bezüglich internationaler Expansionen zu treffen.

Neben der seit 1995 zwei Mal im Jahr durchgeführten VR Mittelstandsumfrage, einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 mittelständischen Unternehmen im Herbst 2025 in Deutschland, enthält der vorliegende Mittelstandsbericht mit der VR Bilanzanalyse eine detaillierte Auswertung der Abschlussdaten, welche mittelständische Firmenkunden für die Jahre ab 2001 einreichten.  

Über die Mittelstandsstudie der DZ BANK: Die 60. Umfrage seit 1995

Die Mittelstandsstudie widmet sich der wirtschaftlichen Lage des Mittelstandes. Seit 1995 wird die Mittelstandsstudie durchgeführt und publiziert. Über die Jahre ist ein einzigartiger Datensatz entstanden, da die Umfrage in sich über den gesamten Zeitraum identisch und vergleichbar geblieben ist.

 

Zweimal jährlich führt die DZ BANK zu wichtigen konjunkturellen Eckdaten eine Mittelstandsumfrage durch. Zu diesem Zweck führt ein unabhängiges Marktforschungsinstitut mit Hilfe eines von der DZ BANK konzipierten Fragebogens rund 1.000 telefonische und Online-Interviews mit Inhabern, Geschäftsführern und leitenden Angestellten mittelständischer Unternehmen durch. Die Umfrage wird nun schon seit 2013 als gemeinsamer Mittelstandsbericht von DZ BANK und BVR unter dem Titel Mittelstand im Mittelpunkt veröffentlicht.

 

Mittelständische Entscheidungsträger soll die Studie darin unterstützen, die eigene Unternehmenssituation, angestrebte Entwicklungsperspektiven oder Probleme mit den Umfrageergebnissen ihrer Branche zu vergleichen und gegebenenfalls Rückschlüsse für die Unternehmensstrategie daraus zu ziehen.

Die wichtigsten Umfrageergebnisse sind in der Publikation 'Mittelstand im Mittelpunkt' kurz zusammengefasst. Gleichzeitig finden Sie hier auch die wesentlichen Fakten zur Wirtschaftslage und Wirtschaftsentwicklung im Mittelstand.